Chronik des Reit-und Fahrverein Jettingen e.V.

Einige Pferdebesitzer und Reitfreunde trafen sich über Jahre zum sonntäglichen Ausritt in die Umgebung der Gemeinde Jettingen. Im Laufe der Zeit hatte sich die Zahl der Pferde und Reiter so erhöht, dass die „Reiterfreunde Jettingen“ daran denken konnten, eine Fuchsjagd auszuschreiben. 1974 wurde dies erstmalig erfolgreich durchgeführt. Daraufhin begann man sich Gedanken darüber zu machen einen Reitverein zu gründen.
Gesagt, getan: am 10.12.1976 erschienen zahlreiche Reitsportinteressenten im Gasthaus Krone in Oberjettingen, 42 davon waren von der Idee einen Reitverein zu gründen so begeistert, dass sie noch am selben Abend ihre Beitrittserklärungen unterzeichneten.
Auch die Vorstandschaft war schnell bestimmt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Jürgen Roll gewählt, Walter Österlen übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden. Schriftführer wurde Wilhelm Katz, Kassier Albert Wacker. Die ersten Ausschussmitglieder waren: Karl Gölz, Hans Wolfer, Hans Fortenbacher, Günter Dittus, Wilhelm Fortenbacher, Hans Wacker, Fritz Wolfer, Ernst Scheible, Ulrich Strohäker, Karl Eissele und Peter Strohäker wurde zum Platzwart ernannt. Einige dieser Personen haben heute noch ein Amt im Reitverein, andere reiten aktiv im Reitbetrieb mit und wieder andere sind leider schon verstorben.
In den folgenden Wochen und Monaten wurde MITEINANDER ARBEITEN groß geschrieben; in ungezählten Stunden des Arbeitsseinsatzes  haben die Mitglieder in Eigenregie einiges geleistet. So wurde arbeiten  vom Holz fällen über Holz sägen bis zum Hindernisbau und einzäunen des von der Gemeinde Jettingen zur Verfügung gestellten Reitgeländes erledigt. Da konnte man schon sehen,  dass es allen ernst war mit ihrem Versprechen bei der Gründungsversammlung.
Schon ein halbes Jahr später, im Juni 1977 konnte  auf dem Reitgelände bereits regelmäßig Reitunterricht von Herrn Stirner erteilt werden.
Im Herbst 1977 wurde mit dem Bau der Reithalle begonnen wieder einmal  packten alle fleißig mit an und opferten ihre Freizeit, so dass die Reithalle bereits im Januar in Betrieb genommen werden konnte. Trotz dem Hallenbau und der damit verbundenen knappen Zeit vernachlässigte der Verein seine Veranstaltungen nicht. Es wurde zu einer großen Fuchsjagd geblasen an der 34 Reiter teilnahmen und sich am abend während des Reiterballs dem Jagdgericht stellen mussten. Wie die Tradition es verlangt, wurden die Jagdreiter für ihre „Missgeschicke“ in Form einer Gerichtsverhandlung „verurteilt“. So konnte es dann doch ziemlich teuer werden, wenn man z.B. während der Jagd unfreiwillig von seinem vierbeinigem Freund abgestiegen ist.
Wieder ein knappes halbes Jahr später am 23.03.1978 wurde unter der Bauleitung von Michael Günter das Fundament für das Vereinsheim ausgehoben und betoniert. Auch hier halfen wieder alle mit, so dass am 16. und 17.09.1978 schon die Eröffnung des „Reiterstübles“ statt finden konnte
Im Verein wurde aber nicht nur gearbeitet und gefeiert, auch sportlich wurde 1979 für den Verein ein besonderes Jahr.  10 der 35 aktiven Reitern legten in diesem Jahr die Prüfung zum Reitabzeichen ab und vertraten die Farben des Reitvereins auf Turnieren in nah und fern.
Für den Verein ritten Jürgen Kressel, Klaus Kressel, Hans Gauss, Fritz Österlen, Ute Schnaufer (geb. Österlen), Markus Roll, Iris Roll, Gabi Müller (geb. Günther), Fritz Hartmann jun , Friedemann Seeger, Joachim Thiel, Ute Baitinger und  Heike Kopecz erfolgreich auf Turnieren. Es wurden viele Schleifen und Pokale gesammelt, viele Siege und Platzierungen gefeiert. Fritz Hartmann jun. hatte sich noch in seiner Jugendzeit mit 10 Siegen in Springen der Klasse S das Goldene Reitabzeichen verdient. Es war eine besondere Zeit von der heute noch viel erzählt wird.
Im selben  Jahr wurde der Zuschauerraum gebaut, auch wurde das erste Turnier im Juni ausgetragen, bei dem es schon damals Prüfungen bis zu Klasse M/B gab. Im Rahmen dieses Turniers wurde die gesamte Reitanlage eingeweiht. Damit es schönes und unvergessliches Ereignis werden konnte stand am Samstagabend ein großer Zapfenstreich auf dem Programm, der musikalisch vom  Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Oberjettingen und vom Musikverein Emmingen unterstützt wurde.
Ab 1984 wurden Springen bis zur Klasse M/A ausgeschrieben; Turnierleiter war Jürgen Rau aus Wildberg. An den ersten beiden Turnieren hatte der Verein noch keinen Dressurplatz, weshalb diese Prüfungen auf dem damaligen Festplatz (heute Bauhof der Gemeinde Jettingen) durchgeführt wurden.
Neben dem Reitbetrieb wurde auch das Voltigieren eingeführt, so hatten Kinder jeden Alters die Möglichkeit Kontakt mit Pferden zu haben. Das erste Voltigierpferd wurde von Birgit Brösamle, damals Dengler zur Verfügung gestellt. Auch Joachim Thiel stellte seine „Akalei“ zur Verfügung,  Es folgte noch ein Pferd namens „Aicher“ bevor man das  Erste eigene Vereinspferd kaufte:„Lorelei“. Sie wurde von River, Farion und später Flicka abgelöst.2002 entschloss sich der Verein wieder in ein Vereinspferd zu investieren: „Campino“ wurde gekauft und er läuft bis heute jeden Donnerstag und Freitag seine Runden und unsere Kleinsten haben jede Menge Spaß mit ihm.
2000 hat man den Schritt gewagt erstmalig ein Springen der Klasse S in Jettingen auszutragen. Nachdem die Resonanz von Anfang an ziemlich stark war, hält man bis heute an dem Konzept „S-Springen“ in Jettingen fest und wir dürfen uns jedes Jahr über die große Anzahl der Reiter, pferdebegeisterten Besucher und Zuschauer an Pfingsten freuen.
 

 
 
 
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